Januar 2019

1. Kalenderwoche 2019

Die Tage kam Léon, als ich die Heunetze im Stall befüllte, ganz selbstverständlich in den Stall. Er hatte wohl vergessen, wie die Regel lautet:

Die Esel müssen so lange warten, bis ich mit dem Befüllen fertig bin und erst wenn ich die Freigabe in den Stall gebe, dürfen sie eintreten.

Als er den ersten Huf in den Stall setzte, rief ich laut "Hey!" Léon erschrak ein wenig und legte sofort den Rückwärtsgang ein und wartete wie immer geduldig mit Gismo, wie es sich gehört.

Auf mich wirkte es, als sei er im total Tran gewesen und hätte gar nicht mehr an die Regel gedacht, denn wenn er mich hätte austesten wollen, wäre er wohl nicht vor Schreck zusammengezuckt.

2. Kalenderwoche 2019

Früher habe ich die Winterwurmkur immer zu Nikolaus am 6. Dezember gegeben, denn diese sollte zeitnah zu den ersten Frostnächten verabreicht werden. Doch da sich das Wetter, bzw. Klima ja verändert hat und sich alles irgendwie um einen Monat verschoben hat, gibt es die Winterwurmkur nun immer im Januar.

Léon und Gismo haben sich auch gar nicht angestellt, als ich ihnen die bittere Paste ins Maul gedrückt hatte, doch anschließend haben sie tüchtig geschnaubt. Igitt, igitt. Ich kann das "Igitt" bestätigen, denn ich haben die Verschlusskappe mit den Zähnen abgezogen, da sie so fest saß und bin daher selber mit dem Geschmack konfrontiert worden.

Damit die Esel den widerlichen Geschmack dann schnell loswerden können, biete ich danach sofort die Schüssel mit Möhren, Äpfeln etc. an und sie nahmen auch direkt ein Maul davon. Aber als sie darauf herumkauten, spukten sie die leckeren Möhren gleich wieder aus und wollten von der Schüssel nichts mehr wissen. Das hatte ich bis dato noch nie gehabt. Diese Wurmkur muss demnach extrem furchtbar geschmeckt haben. Als wir wenig später das Raufutter verteilten, haben sie dieses aber anstandslos gefressen.

Während in Deutschland einige im Schnee versinken, haben wir nur Pudezuckerschnee vorzuweisen. Dabei wünsche ich mir doch endlich mal wieder richtigen Schnee.


3. Kalenderwoche 2019

Die Jungs haben ein großes Loch in eines der Heunetze gefressen. Nun ja, die Netze sind nunmal Verbrauchsgegenstände und sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Ich werde jetzt einmal eines mit etwas größerer Maschenweite bestellen, damit es nicht ganz so knifflig ist, das Raufutter da herauszuziehen.

Gismo hat neuerdings kleine Krusten an den Innenschenkeln. Sie lassen sich leicht mit ein wenig Kraulen lösen und er schmatzt dabei genüßlich mit den Lippen. Demnach scheint es ganz schön zu jucken. Er hört dann sogar mit dem Fressen auf. Léon hat auch ein paar Krusten, aber lange nicht so viele, wie sein wolliger Freund. Ich habe die beiden auf Parasiten untersucht, aber nichts gefunden. Meine Tierärztin glaubt, dass es eine Art Hautpilz ist, der sich bei dem nasskalten Wetter gerne im dicken Fell breit macht. Und ich denke, damit liegt sie richtig, denn auch mein Abraham, der wolligste meiner Esel, hat richtig viele juckende Krusten zwischen den Schenkeln.

Meine Tierärztin gab mir den Tipp Brottrunk auf die Innenschenklen zu reiben.


4. Kalenderwoche 2019

Inzwischen haben wir endlich Schnee, der durch die Kälte auch liegen bleibt.

Die Krusten an den Innenschenkeln sind Geschichte und es wird nun fast nur noch in den Stall gekackt - draußen ist es wohl zu eisig. Was mir auch ganz lieb ist, denn draußen frieren die Eselknödel am Boden fest.

Keine Schneemänner, sondern Schneeesel

 

Besuch hatten wir auch - eine Kundin mit ihrer Tochter, die schon lange unbedingt einmal unsere Esel "besichtigen" wollte und sich prompt in die Großen verguckt hat.

Das Hufeauskratzen an den hinteren Hufen, funktioniert inzwischen so zuverlässig, dass ich die Jungs nun wie meine eigenen Esel behandle. Sprich, ich wechsle beim Auskratzen hinten nicht mehr die Seite, sondern kratze beide Hufe von der rechten Seite her aus (bin Rechtshänderin). Das mache ich allerdings nur bei Eseln, denen ich vertraue und das ist nun in dem Punkt erreicht.

 

Auch das Training, den Jungs etwas auf den Rücken zu legen (Jacke, Decke usw.) habe ich wieder aufgenommen. Nachdem die Esel sich beim aufbauenden Training einmal sehr erschrocken hatten (siehe 31. August 2018), als ich ein Sattelpad auf den Rücken legte, hatte ich das Training dahingehend bewusst unterbrochen. Nun ist "Gras" über diese Erinnerung gewachsen und wir können bei Null starten.

5. Kalenderwoche 2019

Richtig viel Schnee haben wir inzwischen und demnächst soll auch noch Sonne dazu kommen. Was will man mehr?

Das "Rücken-leg-Training" lässt sich auch gut an. Während die Esel Heu frühstücken, lege ich ihnen immer wieder mal meine Jacke oder eine Decke auf den Rücken und fülle dabei den Wasserbottich auf oder miste den Stall. Sprich, ich bin immer in der Nähe.

Das schöne an dem Wetter ist, dass die Hufe nun immer blitzeblank sauber sind. Kein Hufe auskratzen, sondern nur ein inspizieren. Der Schnee tut den Hufen richtig gut und es ist wie eine kleine Kur für das Hornmaterial.

von der Webcam

Nach dem Frühstück wird in der Sonne gedöst.
Nach dem Frühstück wird in der Sonne gedöst.

Februar 2019

6. Kalenderwoche 2019

Nachdem Léons Sarkoid vor einiger Zeit ganz von alleine abgefallen war, kommt es nun doch wieder zurück. Aber bis dato ist es nicht größer, wie zuvor und es scheint ihn nach wie vor nicht zu stören.

 

Auch der Hautpilz ist nicht zu 100% weg. Meine eigenen Esel hat es zwar viel schlimmer erwischt, aber auch bei Léon und Gismo finde ich hier und da immer noch kleine Krusten an den Innenschnenkeln.

Also werden sie nun alle die Tage gegen Pilz geimpft. Der Impfstoff ist bereits bestellt.

 

In letzter Zeit sind die Großen etwas stiller geworden. Normalerweise werde ich immer von Gismo lautstark unterstützt, wenn er sieht, dass ich zum Heu gehe, um es dann zu verteilen, doch nun folgt er mir "nur" noch mit Blicken. Er scheint nun nach einem knappen Jahr verstanden zu haben, dass ich auch ohne Anfeuerung seinerseits nicht schneller gehe.

 

Eigentlich wollten wir dieses Wochenende die Esel einmal richtig wiegen - meine Tierärztin will mir für diesen Zweck einmal ihre große Viehwaage ausleihen, doch da sehr stürmisches und regnerisches Wetter vorhergesagt wurde, verschieben wir das Unternehmen.

 

Beim routine-Temperaturmessen hatten beide Esel am Samstag die absolt gleiche Höhe - 36,3°. Die meisten Eselbücher würden das als zu niedrig einstufen, dabei ist es vollkommen normal, dass Esel im Winter die Körpertemperatur herunterfahren. Teilweise sogar bis auf 35,8°.

7. Kalenderwoche 2019

Die ganze Woche sollen wir nun schönes, bzw. trockenes Wetter bekommen. Also ideale Voraussetzungen dafür, dass wir im befestigten Auslauf die große Viehwaage aufbauen könnten, denn diese soll auf ebenen Boden ausgerichtet werden. Doch dummerweise muss meine Tierärztin sich diese Woche noch einer OP unterziehen und danach geht sie in Reha. Daher wird sich dieser Luxus noch ein wenig hinziehen.

Nichts desto trotz haben wir die beiden Jungs mal auf unsere Seite geholt. Bis dato haben sie zwar immer alles vom Zaun aus beobachten können, aber unsere "Seite" hautnah erleben zu dürfen, ist dann doch nochmal was anderes. Da wird geschnuppert, gelauscht (die meckernden Ziegen hatten wir im Stall eingesperrt) und getobt.

Anschließend gab es dann das traditionelle Pflege- und Verwöhnprogramm mit schmusen, Fell bürsten, Hufe auskratzen und Schüsseln mit Möhren etc.

Und auch wenn der Hufschmiedtermin ansteht, ist es hier komfortabler (gerader und fester Boden, hell, gute Anbindemöglichkeiten ...), als bei den Jungs im Auslauf, der immer etwas "Wellaform" ist.

Am Abend habe ich mal wieder ein wenig "Mäuschen" gespielt und mitbekommen, wie sich Léon erst auf der einen Seite und danach dann auch auf der anderen Seite ausgiebig gewälzt hat. So stellt er auf seine Weise sicher, dass ich auch nicht "arbeitslos" werde und ihn Morgen wieder laaange sein Fell bürste ;-).

Der Impfstoff ist nun endlich da - die Lieferung hatte etwas länger gedauert als gewünscht. Da wir im Spritzen unter die Haut oder in den Muskel geben über die letzten Jahre durch u.a. unserem Diabetiker-Kater Nathan sehr geübt sind, haben wir die Impfung selber verabreichen können.

Zuerst haben wir unsere eigenen Esel geimpft - um die Reaktion beim Spritzen zu testen. Doch da unsere noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt hatten, war  klar, dass die Grroßen wohl auch kein Problem damit haben würden.

Gismo schaute zuerst zu uns, als wir in den Auslauf kamen, also kam er auch als Erster an die Reihe. Ich nahm seinen Kopf und schmuste mit ihm und mein Mann Gregor piekste am Hals die 0,3 ml Impfung in den Muskel. Ui, da hatte Gismo dann doch ein klein wenig gezuckt. So mächtig er auch auch aussehen mag, aber im Wesen ist er ein sehr sensibler Esel, um nicht zu sagen ein kleines "Weichei".

Léon kam dann auch sofort neugierig näher und er hat, wie meine eigenen Esel, überhaupt nicht gezuckt. Echt ein tapferer junger Esel.

Bin nun gespannt, ob der Spuk dann auch bald vorüber ist und der Pilz damit wirklich besiegt werden konnte.

8. Kalenderwoche 2019

Meinen Eselwallach Ephraim hat der Hautpilz wirklich arg zugesetzt. Diesen habe ich nun auch noch zusätzlich 5 Tage hintereinander mit Imaverol behandelt. Er wurde damit einshampooniert - zum Glück hatten wir ja frühlingshaftes Wetter, so dass das nasse Fell schnell in der Sonne trocknen konnte.

Er hatte 2010 auch Hautpilz gehabt und scheint wohl besonders empfänglich dafür zu sein.

 

In 2 Wochen impfen wir alle Esel schlussendlich noch einmal nach.

Heute war großes Wiegen angesagt. Wir haben all unsere Tiere - Katzen, Hund, Ziegen und Esel - gewogen, denn die Ziegen müssen entwurmt werden und dann ist es immer gut, das genaue Gewicht zu kennen. Wenn man das Medikament unterdosiert, bringt es gar nichts und eine zu starke Überdosierung kann gefährlich für das Tier werden. Also weiß man am besten, wie schwer oder leicht der "Patient" wirklich ist.

 

Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das Wiegen mit Léon und Gismo langsam angehen sollte. Sprich, erst einmal ein wenig Bodenarbeit mit ihnen machen und sie nur mit dem Teppich, der auf der Waage liegt, konfrontieren. Doch sie hatten die ganze Zeit so intensiv am Zaun zugeschaut, dass ich einen Versuch wagen wollte. Und was soll ich sagen, die beiden gingen fast wie Profis auf die mobile Pferdewaage. Und was mich noch mehr verblüffte ist, dass sie exakt das Gleiche wiegen - 306 kg. Wir haben die Waage, da wir es einfach nicht glauben konnten, daraufhin mehrmals wieder genullt, doch es blieb dabei. Obwohl sie unterschiedlich groß sind, bringen sie die gleiche Kilogrammzahl auf die Waage.

9. Kalenderwoche 2019

Die Pilznachimpfung hat super geklappt - ohne Halfter, ohne Zucken. Die beiden sind richtig coole Socken geworden.

Léons Sarkoid ist wieder einmal ganz glatt, sprich es ist abgefallen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich erneut eine kleine Beule entwicktelt hat.

März 2019

10. Kalenderwoche 2019

Hufschmiedtermin:

Zum ersten Mal haben wir diese Aktion auf der aspahltierten Platte durchgeführt. Wie schon vermutet, waren die Jungs nicht so ruhig wie sonst, da dieser Bereich für sie nicht Alltag ist. Und am Ende fing es auch noch an zu Nieseln. Das störte allerings mehr uns Menschen - vor allen meinen Fotoapparat - als die Esel. Die immer noch dickes Winterfell haben.

Alles in allem waren die Hufe wieder im guten Zustand. Vom einstigen Hufgeschwür, welches Gismo im November hatte, ist nichts mehr zu sehen. Es ist komplett rausgewachsen.

11. Kalenderwoche 2019

Léons Sarkoid bleibt diesmal flach und wuchert nicht mehr nach. Das ist ja mal erfreulich.

Die Tage hatten wir heftigen Sturm, doch wir haben keine Schäden am Hof oder Stall gehabt und die Esel haben sich über die morschen Eschezweige, die der Baum dabei abgeworfen hat, riesig gefreut.

Mein neues Buch "Der Esel in tiergestützten Interventionen", welches diese Woche herauskam, ist gespickt mit vielen schönen Fotos der beiden Jungs, die mir während des vergangenen Jahres geduldig "Modell" gestanden haben.

 

Gismo & Léon sind nun kleine Stars, seitdem das Buch auf dem Markt ist ...

12. Kalenderwoche 2019

Sonne, Regen, Sturm, Hagel und dicke Schneeflocken hatten wir an einem einzigen Tag im permanenten Wechsel. Das war schon irre und Besuch hatten wir auch, der sich von dem Wetter nicht abschrecken ließ und am liebsten all unsere Esel den ganzen Tag gebürstet hätte.

Léon kroch dem Besuch dann auch direkt "auf den Schoss", während Gismo erst einmal etwas zurückhaltend war. Aber meine Gäste waren echte Tierfreunde und haben mit Geduld auch Gismo davon überzeugen können, dass sie als fremde Personen nur Gutes im Sinn haben.

13. Kalenderwoche 2019

Für dieses Jahr habe ich noch weitere Esel auf meiner Liste stehen, die trainiert werden wollen und damit ich auch ausreichend Platz für alle Langohren haben werde, plane ich neue Zäune zu ziehen, bzw. Parzellen zu gestalten und weitere Unterstände aufzubauen. Denn es werden auch Stuten unter den Trainingseseln sein und wenn die großen Wallache auf kleinere rossige Stuten treffen, sind Blessuren vorprogrammiert. Daher sollten die Tiere in dieser Zeit getrennt vorneinander gehalten werden können.

 

Wir haben diese Woche mit der Trinkwasserversorgung begonnen. Zwei 1000 Liter IBC Container (in schwarz - das vermindert die Algenbildung) wird uns z. B. das tägliche Wasserschleppen ersparen, denn die vielen Mäuler schlucken ne ganze Menge Liter am Tag weg.

Es hat knapp 2 Stunden gedauert, bis ein 1000 Liter Behälter aufgefüllt war - und wir haben schon einen wirklich guten Wasserdruck.

 

Es wird sich mit der Zeit zeigen, wie verspielt oder vernünftig die Esel mit dem Wasserhahn und dem Schlauch, der daran hängt, umgehen und dementsprechend werde ich evtl. noch Änderungen vornehmen müssen.

April 2019

14. Kalenderwoche

Wir haben nun das 3x4 m große Weidezelt auf die große Weide gebaut. War nicht ganz einfach, da nicht alle vom Werk aus vorgebohrten Löcher dahin passten, wohin sie sollten. Und so stabil, wie es ist, kann man da auch nichts "gerade" biegen. Also haben wir einige Löcher selber bohren müssen. Und am Ende haben wir auch noch die Leiter geschrottet. Zum Glück betraf es die letzte Sprosse und so ist außer einem kleinen Schreck nichts weiter passiert.

Die Esel haben derweil alle zusammen geweidet und zum Teil haben sie uns auch "Noten" gegeben, wenn sie zwischendurch vorbeikamen und den Fortschritt des Aufbaus begutachtet haben.

Eeeeeendlich habe ich mal einen nachts im Stall schlafen sehen können. Denn entweder schlafen die Jungs bei guten Wetter unter freiem Himmel, oder im Stall, aber immer nur dann, wenn das Licht bereits aus ist (Zeitschaltuhr) und im Dunkeln sehe ich auf der Kamera nur sehr wenig. Selbst hier habe ich an der Einstellung etwas tricksen müssen - überbelichtet - um sehen zu können, wie süß Léon sich in den Stall gemummelt hat. Naja, und Gismo mampft noch am Strohnetz.

Spaziergang mit Gismo und Ephraim, während Léon geduldig mit den anderen Eseln Zuhause wartet. Das Trennen der beiden Jungs klappt nach wie vor erstaunlich gut.

Bevor es los geht, werden die Esel ausgiebig gebürstet.

 

Im Gleichschritt unterwegs.

15. Kalenderwoche 2019

Auch Léon macht es immer besser. Er ist vom Gemüt etwas ruhiger und bleibt, wenn er sich unsicher ist, erst einmal stehen, während Gismo dazu neigt, nervös zu werden. Esel Abraham hat uns (meinen Mann Gregor und mich) bei dieser Runde begleitet.

16. Kalenderwoche 2019

Die Esel bekommen einen neuen Zaun - verzinkt und in der Hoffnung, dass er bis an unser Lebensende stabil bleibt, haben wir eine Firma beauftragt, diesen einzubetonieren. Dennoch spannen wir, damit es auch katzensicher wird, davor auch noch Stromlitze.

 

17. Kalenderwoche 2019

Der Zaun steht, jetzt muss nur noch überall Stromlitze davor gespannt werden, denn sonst wird er evtl. als "Kratzbaum" missbraucht und dann wird selbst der stabilste Zaun über kurz oder lang wackelig.

 

Über die Osterttage hatten wir herrliches Wetter und meine Seminarteilnehmer bestaunten die großen Esel. Eigentlich wollte ich die Jungs beim Wandertag am Ostermontag mitnehmen, aber meine Seminarteilnehmer waren mir noch etwas zu unsicher in der Handhabung mit Eseln, so dass ich das guten Gewissens hätte nicht  mit mir vereinbaren können. Demnach blieb es dabei, die beiden auf unserem Hof zu verwöhnen - was die beiden auch toll fanden.

Während Gismo sich bei solchen Begegnungen anfangs immer ein wenig zurückgehalten hatte und Léon sich stets zuerst den Teilnehmern vorgestellt hatte, hat es nun "Klick" gemacht und er kommt recht flott, nett und freundlich auf die vielen Fremden zu.

Auch selbst zu meinem Mann und mir ist er noch verschmuster geworden.

 

Der Fellwechsel beginnt. Anfangs dachte ich, dass die Jungs wegen des herrlich warmen Wetters ihren Pelz büschelweise ablegten, doch recht schnell hatte ich verstanden, dass sich nun die Stellen, die im Winter mit Hautpilz gekämpft hatten, sichtbar werden. Léon sieht auf der Kruppe und dem Rücken dementsprechend löchrig aus. Gismo dagegen, hat nur eine handtellergroße Fläche auf der Kruppe, die "blank" ist.

Nachdem ich einen sehr informativen Artikel über das Scheren von Poitoueseln von Barbara Bank für die kommende Ausgabe der Esel-Post erhalten habe, überlege ich ernsthaft, die beiden zu scheren - so fern es sich mit deren Nervenköstum verträgt.

2 meiner Esel habe ich bereits vor 3 Wochen geschoren. Eigentlich bin ich kein Freund vom scheren, doch nach der Pilzinfektion und dem nun juckenden Fellwechsel, hatte ich die Idee, dass das Scheren eine Erleichterung für sie sein könnte. Und am Ende hatte ich Recht, denn die Esel haben die Schur regelrecht genossen und fühlen sich nun wieder "pudelwohl".

Ich werde die Tage in mich gehen und wieder eine Warmwetterperiode abwarten - denn momentan regnet es und ist kühl und windig - und sie dann täglich ein wenig scheren, damit sich der Körper langsam darauf einstellen und daran gewöhnen kann.

18. Kalenderwoche 2019

Wir hatten diese Woche unseren Hufpflegetermin und ich dachte mir in meinem "jugendlichen" Leichtsinn, die beiden Jungs sind inzwischen derart cool, dass wir sie dafür nicht mal mehr anleinen müssten.

Wie immer haben wir mit Gismo begonnen und den ersten Vorderhuf hat er auch ganz brav still gestanden. Als wir dann zum zweiten Vorderhuf übergingen, war er aber andere Meinung, drehte sich um und ging einfach weg.

Also habe ich die Jungs doch angeleint und die Hufpflegerin konnte alle Hufe in Ruhe zu Ende machen.

Léon hat Bilderbuchhufe. Sie sehen einfach top aus.

Gismos Hufe hatten kleine schwarze Stellen, die aber nicht tief ins Horn eingedrungen waren. Aber nach wie vor läuft er seine Hufe  schief ab, obwohl er ziemlich gerade Beine hat und auch gerade aufhuft, wenn ich ihn der Hufpflegerin vorführe.

Nun haben die beiden wieder schöne "Füßchen".

Mai 2019

19. Kalenderwoche 2019

Gismo hat es für die kommende Ausgabe der Esel-Post (Ausgabe 125, Juni 2019) auf die Titelseite geschafft.

Eselwallach Gismo prüft die nervende Insekten(p)lage.
Eselwallach Gismo prüft die nervende Insekten(p)lage.

20. Kalenderwoche 2019

Am Abend, wenn ich noch Büroarbeit am Computer mache, schaue ich immer wieder gerne mal bei den Jungs über die Webcam in den Stall. Wenn ich dann weiterarbeite und die Bildoberfläche unter meinen anderen Seiten verschwindet, lasse ich aber zumindest den Ton an und höre dabei zu, wie Léon und Gismo in aller Seelenruhe ihr Raufutter kauen. Das ist ein so schön beruhigendes Geräusch, dass ich es oft sogar über Stunden im Hintergrund laufen lasse.

Ich habe mir schon überlegt, das Kauen aufzunehmen und als CD für autogenes Training anzubieten - ich glaube, dass ist echt 'ne Marktlücke *grins*.

Neulich hatte das Kauen sehr plötzlich aufgehört und ich habe sofort auf die Bildoberfläche der Webcam zurückgeschaltet, um nachzuschauen, warum die beiden verstummt sind. Ach, es war sooooo süß. Die Zwei standen vor dem Heunetz und kauten und dann haben sie sich plötzlich gegenseitig kurz das Fell gekrault, weil's wohl gejuckt hat und danach haben sie wieder mit vollen Backen weitergefuttert. Die sind so gute Freunde und es geht einem immer wieder das Herz auf, wenn man sowas sieht.

 

Unsere Bauarbeiten oder Umbauarbeiten auf dem Hof gehen nun bei dem schönen Wetter endlich wieder weiter. Wir haben uns einen Traktor geliehen, der uns viel "Schlepperei" abnimmt. Gismo hatte vor dem roten Trekker ein wenig Schiss, doch Léon fand ihn klasse und wenn Léon etwas klasse findet, kommt Gismo kurze Zeit später auch nochmal schauen, um das "Ding" genauer unter die Lupe nehmen zu können.

21. Kalenderwoche 2019

Léon hatte mich die Tage doch sehr überrascht. Ich habe, wie immer, die Hufpflege durchgeführt, doch diesmal war er dabei extrem nervös und zappelig. So zappelig, dass er es geschafft hatte, mir seinen rechten Hinterhuf aus der Hand zu schlagen.

Tags drauf steigerte sich das noch, indem er sogar vor mir wegging, als er den Hufkratzer nur sah. Ich blieb dran und habe ihm alle 4 Hufe zwar auskratzen können, aber er tat so, als wäre das alles vollkommen neu für ihn.

Am 3. Tag war das Glück nicht auf meiner Seite. Obwohl er diesmal sichtlich ruhiger war, wehte ausgerechnet in dem Moment, als ich am rechten Hinterhuf war, eine große Tüte in den Auslauf und Léon hat sich furchtbar erschrocken, mir den Huf auf der Hand gerissen und mich dabei beinahe zu Fall gebracht. Ich habe daraufhin die Tüte entsorgt und es mit Engelsgeduld geschafft, auch wieder den Hinterhuf aufzunehmen, aber diesmal hatte ich keinen guten Stand und geriet ein wenig ins Schwanken, was Léon direkt wieder zum Anlass nahm, sich aufzuregen. Damit das Ganze nicht eskaltiert, habe ich den Huf nur nochmal angehoben und nicht mehr weitergekratz.

Ich bin mir sicher, dass er keine Schmerzen hat, sondern sich diese Situation durch puberäterem Verhalten (austesten) und unglücklichen Umständen so hochgeschaukelt hat. Dennoch nicht ganz ungefährlich, wenn man nicht von einem Huf in den Bauch oder gegen das Knie getreten werden möchte.

Ich habe am 4. Tag daher die Hinterhufe bewusst einmal nicht ausgekratzt, um das Ganze etwas ruhen zu lassen.

 

Rückschläge einzustecken sind natürlich nicht schön, aber auch das bekommen wir wieder in den Griff, da bin ich mir ganz sicher.

22. Kalenderwoche 2019

Léon ist wieder ganz "normal" und gibt die letzten beide Tage alle 4 Hufe, als sei es nie anders gewesen. Habe keine Erklärung dafür, warum er so komisch wahr. Muss mich wohl damit abfinden, dass ich nicht immer alles verstehen kann, auch wenn ich es gerne möchte.

 

Nach und nach bearbeite ich das Fell mit dem Coat King und Léons Fell zeigt immer mehr kahle Stellen. Er sieht leider ein wenig wie ein gerupftes Huhn aus :-(.

 

Alle Esel - die beiden Jungs und meine vier Jungs - haben sehr schön mit einander gespielt. Vor allem Léon spielt gerne Nachlaufen, während meine Esel ihm immer wieder das Reifenspiel aufdrängen.

Als am Ende der Woche die Besitzerin der Jungs zu Besuch war, haben wir gemeinsam Spaziergänge mit den Eseln und ihrem Hund - ein weißer Schäferhundrüde, der wie ein Wolf aussieht - unternommen. Beide Esel haben den Hundespaziergang sehr schön gemeistert.

Während Gismo brav "bei Fuß" ging, hatte Léon hier und da mehr Schwung beim Gehen. Nun ja, er ist jung und groß und hat daher auch mehr "Hummeln im Hintern". Dennoch hat auch er seine Sache richtig klasse gemacht.

Juni 2019

23. Kalenderwoche 2019

Inzwischen tummeln sich insgesamt nun 10 Esel auf unserem Hof.

  • 2 Minieselstuten, die für ca. 1 Jahr hier bleiben werden
  • 2 Zwergeselstuten, die für 4 Wochen hier bleiben werden
  • meine 4 Jungs
  • und die beiden großen Jungs

Da Iah, wenn ich morgens begrüßt werde, ist dementsprechend langanhaltend, denn es "quietschen" nicht alle aufeinmal, sondern die Miniesel beginnen nacheinander und geben den "Ball" an den nächsten Esel weiter. Es ist also eine richtige Laola, wie in einem Fußballstadion, die mich morgens erwartet.

 

Als Léon und Gismo die Miniesel, die die Größe eine Schäferhundes haben, das erste Mal sahen, schauten sie, als wollten sie fragen:"Hä? Bist du auch ein Esel?" Aber diese Frage wurde schnell beantwortet, denn die Damen waren rossig und machten die Jungs direkt "heiß". Ein Glück, dass wir einen so guten, neuen Zaun haben und die Stromlitze die Tiere von unüberdachten Übergriffen abhält.

 

Apropro Stromlitze ... ich bin die Tage selber dran gekommen und mich hat es glatt auf meinen Allerwertesten umgehauen. Tja, noch ist kein Bewuchs dran und der Schlag war echt heftig.

24. Kalenderwoche 2019

Die "neuen" Zwergeselstuten sind zurzeit rossig und machen alle Wallache ganz schön kirre im Kopf. Gismo und Léon spielen z.B. ausgelassener denn je und galoppieren stolz umher - die kleinen Machos. Beim Spiel hat sich Léon dann wohl auch einen Ratsch auf dem Nasenrücken zugezogen. Mensch, der junge Kerl hat echt viele Katscher und Macken im Fell - ganz nach dem Motto "Was mich nicht tötet, macht mich nur härter."

25. Kalenderwoche 2019

Das Esel-Projekt 6.0 ist im vollen Gange und als wir bei der Hofführung zu den beiden "Jungs" kamen, waren diese so "verschmust", dass sie uns gar nicht mehr weg lassen wollten. Léon schnitt mir sehr geschickt immer wieder diagonalgehend den Weg ab - der Schlingel. Der ist ein richtiges Schoßhündchen geworden und möchte am liebsten den ganzen langen Tag von meinen Teilnehmern gekrault werden.

Eine Hofführung starte ich für gewöhlich immer bei meiner Rasselbande - Esel, Ziegen, Katzen & Hund, dann werden die Miniesel vorgestellt und meist sind alle von diesen süßen Eseldamen richtig begeistert, doch wenn wir anschließend zum ganzen Gegensatz, den Großen, kommen, sind alle total baff.

"Die sind ja soooo knuddelig und trotz ihrer geballten Kraft total liebevoll".

Ja, das sind sie, sanfte Riesen.

 

Léons Kratzer auf dem Nasenrücken ist bereits Geschichte und kaum noch zu sehen. Ich bin immer wieder vom Heilfleisch der Tiere überrascht. Auch sein Sarkoid am Innenschenkel ist definitiv futsch.

 

Heute habe ich Rahmen des Esel-Projektes zum ersten Mal einen Teilnehmer Léons und Gismos Hufe unter meiner Aufsicht auskratzen lassen. Léon schien es vollkommen egal zu sein, dass es eine wildfremde Person machte, doch Gismo hatte sich den Mann schon etwas genauer angeschaut. Dennoch hat auch er dann tadelos die Hufe gegeben. Ich habe das Ganze allerdings nur auf die Vorderhufe begrenzt - sicher ist sicher - und die Hinterhufe jeweils selber ausgekratzt.

26. Kalenderwoche 2019

Im Rahmen des Esel-Projektes 6.0 haben Léon & Gismo fleißig bei der Bodenarbeit mitgemacht. Robert Dietsch, von der Eselei Woltringhausen aus Niedersachsen, hat sich das Vertrauen der beiden Jungs vorbildlich erarbeitet.

Juli 2019

27. Kalenderwoche 2019

Léon und Gismo sind im siebten Himmel, denn sie dürfen nun jeden Tag auf die Weide, die wir bis dato verschlossen hielten. Wir lassen das Gras immer hoch wachsen und öffnen "die Tore" immer erst Ende Juni. Jetzt knuspern sie sich durch die langen Stängel und grinsen dabei übers ganze Gesicht.

28. Kalenderwoche 2019

Geronimo und Lucien aus dem Saarland sind wieder da. Die Besitzer machen Urlaub und die Esel werden diese Zeit bei uns verbringen. Sie bleiben diesmal für 33 Tage und Gismo und Léon haben die beiden vom letzten Besuch im September 2018 auch prompt wiedererkannt.

Hier ein kleiner Film von der Ankunftsstunde:

Geronimo hat leider eine dumme Verletzung am Bein mitgebracht, welche bereits Zuhause vom Tierarzt untersucht wurde. Wir haben Spray und Salbe mitbekommen, um die Wunde nun weiter behandeln zu können.

 

Zum Glück zeigt er keinerlei Schmerzen und lahmt auch nicht.

 

Und hier das gemeinsame Abendessen ...


Gruppenbild

Meine 4 Jungs, Gismo & Léon, Lucien schaut zwischen den Plastikstreifen aus dem Stall, nur Geronimo ist im Stall und verpasst das Fotoshooting.

29. Kalenderwoche 2019

Diese Woche hatten die Teilnehmer des "Esel-Trainer" Kurses ihre Abschlussprüfung und als "Eselkandidaten" wurden u.a. auch Gismo und Léon eingesetzt. Die Esel-Mensch-Paare wurden zuvor ausgelost. Ziel ist es, dass, neben den Prüfungsaufgaben, der angehende Eseltrainer versteht, auch in Zukunft vor allem mit fremden Eseln umzugehen. Daher wurden nicht meine 4 bereits gut ausgebildeten Wallache, sondern die eher fremden und schwierigeren Gastesel bei der Abschlussprüfung eingesetzt.

Hier einige filmische Ausschnitte der Praxisprüfung.

Am Ende hatten alle bestanden und die 16 Tage waren für mich sehr eindrucksvoll. Es war toll zu sehen, wie die Teilnehmer Tag für Tag nicht nur dazu lernten, sondern das Erlernte auch immer besser umsetzen konnten.

30. Kalenderwoche 2019

Der "kleine" Geronimo und der große Léon haben inzwischen angefangen sich zaghaft gegenseitig zu pflegen. Die Initiative hat Léon ergriffen und gaaaanz sanft an seiner Schulter geknabbert. Zuerst schaute Geronimo etwas mürrisch, da es aber so gut tat, konnte er sich dieser Liebkosung nicht entziehen und hat am Ende mitgemacht. Das war so schön zu beobachten.

31. Kalenderwoche 2019

Mensch, was die Esel inzwischen schön glänzen - wie eine Forelle. Léon ist im Sommerfell fast schwarz und auch Gismos Fell ist viel dunkler.

Hufe sind nun wieder tiptop in Form gebracht worden und gewogen haben wir die gesamte Herde auch nocheinmal. Alle haben etwas zugenommen - der Sommer ist nun einmal auch eine Zeit des Überflusses.

Gismo brachte diesmal 324 kg und Léon 314 kg auf die Waage.

Diese Woche kommt noch die Dentistin und begutachtet die Esel-Beisserchen und da sie dafür evtl. sediert werden müssen, ist es immer gut zu wissen, wie schwer das jeweilige Tier ist - um besser dosieren zu können.

Die Zahnbehandlungen haben sehr gut geklappt. Bei Gismo musste ich allerdings beruhigend sein "Händchen" halten und konnte daher keine Fotos machen. Und Geronimos Zähne waren tadellos in Ordnung. Léons Zähne waren extrem scharfkantig und daher war es richtig, dass wir das nun auch gemacht haben und Luciens Backenzähne hatten eine Welle und auch einige Haken. Jetzt können alle wieder kraftvoll zubeißen.

 

Kommende Woche werden für die Kursdauer des Esel-Projektes 6.1 noch 2 junge Wallache einziehen.

August 2019

32. Kalenderwoche 2019

Jäähhh, die Disteln sind endlich "reif" und schmecken super ...

2 Neue:

die Zwergeselwallache, die für das Esel-Projekt hier vor Ort weitergebildet werden, sind eingezogen und hatten VIEL zu schauen.

Am Abend haben wir die "Zwerge" mit den "Riesen" zusammen gelassen, aber die Kleinen hatten die Hosen dermaßen gestrichen voll, dass sie sich nicht mehr ans Futter trauten Schade, daher haben wir sie dann doch wieder voneinander getrennt.

33. Kalenderwoche 2019

Lucien und Geronimo sind nun wieder Daheim im Saarland. Doch diese Woche kommen zum Hufkurswochenende weitere Esel. Léon und Gismo haben daher viel zu schauen und kennen zu lernen.

 

Die Insektenplage in Form von Stechfliegen, die wir leider massig haben, ist für Léon fast unerträglich. Ständig beißt er sich selber und wälzt sich. Er lässt sich zwar mit Fliegenspray sehr gut einsprühen, doch das hält leider nie lange an. Aus dem Grund haben wir ihm nun eine Fliegendecke angezogen, die er heiß und innig liebt.

34. Kalenderwoche 2019

Hufpflegetermin: Hufe sehen top aus. Bei diesem Termin gab es einen richtig positiven Klick. Ich habe das Gefühl, dass Hufpflege nun wirklich kein Thema mehr ist. Geduldig, trotz nerviger Insekten, standen beide brav still und haben ganz lieb mitgemacht.

Hoffentlich freue ich mich nicht zu früh, aber seit diesem Sommer hat das Vertrauenverhältnis einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht und das ist ein so schönes Gefühl.

35. Kalenderwoche 2019

Das Esel-Projekt ist zu Ende - der Termin für das nächste Esel-Projekt steht auch schon. Alle Teilnehmer haben die Prüfung bestanden und der Alltag hat uns wieder.

Léon und Gismo teilen sich nun nur noch mit meinen 4 Jungs die Weide. Die 6 sind eine tolle Truppe und spielen, wenn es nicht gerade all zu heiß ist, ausgiebig miteinander.

von links nach rechts: der fressende Le Chaim, der flehmende Abraham, der kleine Samuel, der in die Ferne schauende Léon, daneben Ephraim und ganz rechts Gismo.

September 2019

36. Kalenderwoche 2019

Meeeensch, was für ein Regen und plötzlich auch so kalt. Letzte Nacht hatten wir Bodenfrost.

Dieser Umschwung kam nun doch sehr plötzlich und ich kann es noch nicht ganz glauben, dass es das nun an Hitze und Insektenplage gewesen sein soll.

37. Kalenderwoche 2019

Beim Spielen hat sich Esel Abraham verletzt. Léon hat ihn knapp unter dem Auge erwischt. Zum Glück nicht all zu schlimm und Abraham ist auch gar nicht nachtragend.

 

Gestern habe ich beobachtet, wie mein kleiner Esel Samuel gaaaanz vorsichtig anstalten machte, Léon pflegen zu wollen. Doch dieser ging sofort einen Schritt zurück und hinterließ einen etwas geknickten Samuel.

Samuel hat, als seine Mutter noch lebte, mit ihr regelmäßig Fellpflege betrieben, doch seit ihrem Tod 2013 findet sich keiner mehr, der das mit ihm machen möchte. Doch so wie ich Samuel kenne, wird er es bestimmt weiterhin versuchen und vielleicht "erbarmt" sich dann Léon eines Tages doch noch.

38. Kalenderwoche 2019

Diese Woche war die Besitzerin vor Ort und wir haben bei schönsten Spätsommerwetter einen tollen Spaziergang unternommen.

39. Kalenderwoche 2019

Habe die Tage die Heunetze im Stall etwas "umdekoriert". Mit der Absicht, dass die Jungs nun noch besser daran fressen können. Doch die Rechnung ging nicht ganz auf. Sie standen nun zu dich Po an Po und buckelten sich gegenseitig mehrfach an, dass der andere Platz machen soll und so habe ich alles wieder in den Ursprungszustand zurück versetzt. Nun herrscht wieder "Frieden" beim futtern.

Oktober 2019

40. Kalenderwoche

Ich habe einen Packsattel nun schön dunkel gebeizt, geölt und fast fertig zusammengebaut, so dass ich ihn bald den Eseln anpassen kann. Bin gespannt wie sie darauf reagieren werden.

41. Kalenderwoche

Bin heute mächtig sauer, aber vor allem enttäuscht auf Gismo. Im Stall habe ich wie immer das Futter verteilt und da er einige Strohhalme vom Wälzem im Fell hatte, zupfte ich diese heraus. Plötzlich bekam ich einen gezielten Warnschuss von ihm. Er hätte mich treffen können, was er nicht wirklich gemacht hat, er hatte nur die Hose an meinem Oberschenkel gestreift, aber dennoch hat er nach mir ausgetreten. Das geht natürlich gar nicht. Auch nicht, wenn ihm das Gezupfe des Strohs in dem Moment nicht passte. Ich habe refexlartig reagiert und ihm mit meiner Hand auf die Kruppe geschlagen. Dabei habe ich sehr laut "NEIN" geschimpft und beide Esel sind aus dem Stall gerannt. Während Léon nicht wusste, warum er überhaupt rannte, hatte Gismo die Hosen vor mir nun gestrichen voll. Léon, der sich keiner Schuld bewusst war, kam dann auch rasch wieder zurück, ging in den Stall und mümmelte weiter, doch Gismo hielt weiten Abstand vor mir.

Es hat einige Minuten gedauert, bis er gaaaaanz langsam wieder näher kam. Er blieb vor dem Stall stehen und beobachtete mich, wie ich den Auslauf mistete. Ich bin dann freundlich zu ihm gegangen und habe ihm gesagt, dass das ein absolutes No-Go ist und ich das nie wieder erleben will.

Keine Ahnung, ob er mich verstanden hat, aber ich hatte schon den Eindruck, dass er danach etwas beschämt in den Stall gedackelt ist.

 

Ich halte ihm Zugute, dass er mich nicht wirklich getroffen hat, denn das hätte er schließlich auch tun können. Aber dennoch bin ich enttäuscht, dass er diese Maßnahme überhaupt ergriffen hat. Ich dachte, wir hätten ein besseres Verhältnis zueinander. Muss das nun erst einmal sacken lassen - schnief.

42. Kalenderwoche

Nun ist richtig Herbst ... leider nicht so golden, wie ich ihn sonst kenne. Aber wie heisst es so schön: "Nur ein schmutziger Esel ist ein glücklicher Esel".

Endlich hat der Regen einmal eine Pause eingelegt und so sausten die Esel heute wie irre auf der Weide herum - fressen war diesmal Nebensache.

43. Kalenderwoche

Meeeensch soviel Regen. Da kann man kaum etwas Schönes unternehmen. Die Esel vergnügen sich bei einer Regenpause auf der Weide und pflegen diese gründlich. Zurzeit werden bevorzugt die Brennnessel verputzt.

44. Kalenderwoche

Die Minieseldamen sind rossig. Es scheint das letzte "Aufbäumen" vor dem Winter zu sein, denn sie sind diesmal extrem laut - auch nachts - und machen alle Jungs auf dem Hof verrückt.

Nur gut, dass wir einen so stabilen Zaun plus Stromlitze haben, sonst hätten die "Großen" bestimmt schon die Seiten gewechselt.

November 2019

45. Kalenderwoche 2019

Léon hat nun eeeendlich seine Stimme für sich entdeckt und ruft nun zuverlässig täglich zur Begrüßung mit Gismo im Chor.

Neulich, als wir von einer Ziegentrekkingtour zurückkamen, hat er uns, von der Weide her, lautstark begrüßt. Ach, da geht einem das Herz auf. Es klingt zwar noch etwas quietschig, aber die Stimmlage wird von Mal zu Mal professioneller.

46. Kalenderwoche 2019

Heute haben wir die Jungs mal in Ruhe die "Schleuse" erkunden lassen, durch die wir sie sonst "nur" führen. Sofort haben sie sich die Poster genauer angeschaut und dran geschnüffelt. Ich denke, dass sie eindeutig die Esel darauf erkannt haben, es aber schlecht einordnen konnten, warum die nach nichts riechen und sich nicht bewegen.

Ich habe es schon häufiger erlebt, dass Esel auf eine Eselsilhouette (Skulptur, Gartenfigur ...) reagieren. Daher also gar nicht so verwunderlich, dass sie die Poster genau unter die Lupe genommen haben.

47. Kalenderwoche 2019

Eigentlich hatte ich die Weidesaison schon abgeschlossen, doch da sich das Wetter wieder berappelt hat, habe ich nochmals die Tore geöffnet.

Gismo und Léon haben dann wie Verrückte miteinander gespielt ... und natürlich hat Gismo nun eine kleine Verletzung am Maul. Er hat sich den Ratsch aber gut verarzten lassen.

Léon auf der Weide
Léon auf der Weide

48. Kalenderwoche 2019

Jeden Tag konnte ich etwas Eiter aus Gismos Wunde drücken. Sie war tiefer, als ich zuerst angenommen hatte und wuchs zu schnell zu. Außerdem kommen am Maul natürlich schnell Keime in die Wunde.Täglich hat sich Gismo aber ganz brav beim verarzten verhalten und am Ende der Woche kam dann auch kein Eiter mehr. Alles gut.

Dezember 2019

49. Kalenderwoche

Als ich abends unsere 4 Eseljungs von Léons und Gismos Gehege in das Ziegengehege rief - wie jeden Abend - ließ der kleine Zwergesel Samuel seeeehr lange auf sich warten. Ephraim, Abraham und Le Chaim waren schon im Ziegenstall und mümmelten Heu und Stroh, doch Samuel wollte nicht aus dem Großeselstall heraus.

Ich fing an, das Heunetz für die Großen zu befüllen und dachte mir dabei, dass der kleine Knirps keine Chance haben würde mit den Riesen zusammen an dem Heunetz fressen zu können und zu dürfen.

Doch Esel machen Respekt und Kompetenz nicht an der Größe ihres Gegenübers aus, sondern an deren Selbstbewußtsein und dessen Alter. Samuel wartete brav, bis ich die Freigabe zum Heunetz gab und stiefelte dann heran. Er zog sich das Raufutter heraus und die Jungs schauten sich gegenseitig staunend und auch ein wenig fragend an. Léon trat dann als Erster vorsichtig dazu und Gismo quetschte sich in den letzten Winkel, um auch ans Netz zu kommen. Zu dritt fraßen sie nun Heu und es war echt ein Bild für die Götter, wieviel Platz sie dem kleinen Samuel zugestanden.

Nichts desto trotz nahm ich Samuel mit in den ZIegenstall, als ich mit dem Misten fertig war, denn dort ist schließlich auch sein bevorzugter Schlafplatz.

50. Kalenderwoche

Ich habe Esel Ephraim dabei gesehen, wie er sich am Unterstand den "Pelz" juckte. Letzten Winter hatten die Esel ja mit Hautpilz zu tun und damit das nicht wieder ausufert, habe ich diesmal umgehend Maßnahmen ergriffen und alle Esel auf unserem Hof gegen Pilz impfen lassen.

Während meine 4 Jungs da standen, als sie den Einstich am Hals bekamen und sich nicht rührten, meinte mein Mann Gregor, dass das Schmerzempfinden bei Eseln wohl geringer, wie bei uns Menschen sei. Aber Léon und Gismo belehrten ihn eines Besseren. Denn diese beiden zeigten mit einem leichten Zucken deutlich, dass sie den Einstich sehr wohl spürten. Meine Tierärztin erklärte, dass das auch eine Frage des Vertrauens sei und in der Tat, vertrauen uns die Großen noch nicht so sehr, wie unsere vier eigenen Esel.

In 2 Wochen wird die Impfung wiederholt und ich hoffe, dass wir diesen Winter dann mit Hautpilzbefall verschont bleiben.

51. Kalenderwoche

Diesmal ist der schmucke Léon auf der Titelseite der aktuellen Esel-Post Ausgabe.

52. Kalenderwoche

Das Wetter ist sooo mies. Regen, Nebel, Wind ... wir sehnen Schnee herbei, aber dafür ist es viel zu warm. Langsam aber sich schlägt das Wetter auch den Eseln auf's Gemüt.

 

Am Mittag hatte Léon ein Stück Stroh in seiner Nüster stecken und da er ja ein Loch darin hat, kam es oben wieder aus. Alleine durch Schnauben wurde er es nicht los, aber dafür hat er ja uns und wir helfen gerne.

Schön, dass er sich so gut daran herumfummeln lässt und überhaupt kein Problem damit hat, wenn man auch mal mit dem Finger den Schnodder aus der Nase holt.

Es ist ja auch alles gut verheilt und die alte Nasenverletzung schmerzt schließlich nicht.