Regen, Nebel, 13 Grad PLUS, Wind, Matsch ... gefühlt seit vielen Wochen und kein Schnee in Sicht. So einen Winter habe ich in meinem ganzen Leben (50 Jahre) noch nicht erlebt. Das Wetter schlägt dermaßen aufs Gemüt.
In der Silvesternacht hatten wir dann einmal eine Regenpause und ein schönes Feuerwerk um unseren Hof herum. Die Nachbarn knallen zuverlässig jedes Jahr und unsere Tiere sind kaum noch interessiert daran. Gismo hat um 24:00 Uhr herum super cool im Offenstall Stroh gemümmelt und Léon hat mal neugierig geschaut, was da draußen los ist. Fand es wenig spektakulär und hat dann auch weiter gemümmelt.
Wenn es dann mal nicht regnet, spielen die Esel auf der Weide verrückter denn je. Die angestaute Energie muss raus und es ist eine Wonne, die Jungs dabei zu beobachten. Aber um schöne Fotos zu machen ... dafür ist das Wetter einfach nicht geeignet. Ich habe den Eindruck, es wird gar nicht richtig hell. Mit ein Grund, warum ich morgens relativ lange das Licht im Stall anlasse, damit etwas mehr Helligkeit rein kommt - ist mit Sicherheit vermenschlicht, aber mir tun hellere Räume bei so einem Schmuddelwetter immer ganz gut.
Ich weiß nicht, warum sich die Esel von heute auf Morgen so seltsam verhalten haben, aber plötzlich war das tägliche "Hufe-auskratzen" ein Graus für beide.
Dabei war es doch inzwischen so normal geworden, dass ich sie beim Auskratzen noch nicht einmal ans Halfter nehmen oder gar anbinden musste. Sie standen frei und hoben brav alle 4 "Füße". Doch an einem Tag meinte Léon sich da etwas mädchenhaft anstellen zu müssen und ging einfach weg und Gismo bekam daraufhin Schiss und wollte sich auch nicht mehr anfassen lassen. Ich habe echt die Welt nicht mehr verstanden.
Ich habe sie dann ans Halfter genommen und nachgeschaut, ob vielleicht etwas weh tut, doch nichts. Angebunden gaben sie brav die Hufe, aber eben nicht mehr frei stehend.
Ich habe 2 Wochen jeden Tag probiert die Hufe frei stehend auszukratzen und sie gingen immer weg, also habe ich sie 2 Wochen jeden Tag angebunden. Und genau wie es gekommen ist, war es von heute auf Morgen auch wieder gut.
Jetzt tun sie so, als wäre dieses komische Intermezzo nie passiert.
Am Sonntag hatte es hier tüchtig gestürmt und Gismos Kruppe war regelrecht verwuschelt. Er hatte sich wohl mit den Hintern einfach gegen den Wind platziert. Ist schon toll, wie cool Esel auf Wind und Sturm reagieren. Pferde sind bei so einem Wetter viel nervöser unterwegs.
Ich hatte schon gedacht, es würde diesen Winter gar keinen Schnee mehr geben, doch in der Nacht hat es dicke Flocken geschneit und am nächsten Morgen Sonnenschein. Das ist für mich das aller-, allerschönste Wetter der Welt. Und die Esel haben die Sonne auch genossen.
Zwei "neue" Esel sind am Wochenende ins "Esel-Internat" eingezogen. Die Hausesel Max & Moritz aus Worms sind noch etwas schüchtern. Sie werden auf der Seite meiner eigenen Esel und Ziegen integriert, denn sie sind in einer Schafherde aufgewachsen und können daher auch ausgezeichnet mit Ziegen.
Léon und Gismo haben sie bereits über den Zaun neugierig beäugt.
Angedacht ist, dass sie ca. 6 Monate hier auf unserem Hof trainiert werden:
Aber jetzt kommen die Jungs erst einmal hier an und lernen alles in Ruhe kennen.
Schönstes Frühlingswetter ... die Spaziergänge machen allen so viel Spaß. Inzwischen sind Léon und Gismo so geübt, dass ich nicht mehr mit einer langen Longe gehe, sondern nur mit einem gewöhnlichen Führstrick.
Léon geht entspannt am Führstrick auf den Spaziergängen mit.
Auch Querfeldeinübungen, wie hier der Engpass,
den die Bäume darstellen, meistert Léon tadellos.
Unterwegs einen kleinen Stopp an einer umgestürzten Fichte eingelegt.
Ephraim und Léon schmeckt der Snack und ihr Atem riecht danach herrlich.
Und dann die "Höhepunkt-Übung" des Waldes - eine steile Böschung BRAV runtergehen. Der Esel muss oben an der Böschung warten (und darf nicht fressen), während der Mensch runterklettert und erst danach soll der Esel en selben Weg gehen.
Ephraim macht es vor ...
... und Léon macht es sehr schön nach.
Nachdem wir einen extrem warmen und matschigen Winter hatten, ist es nun ungewöhnlich schnell heiß und trocken geworden. Gismo schwitzt bereits vom Nichtstun.
Wurmkur war für alle Esel auf unserem Hof angesagt und die beiden haben diese ekelig schmeckende Paste diesmal total lieb eingenommen. Kein Gezicke. Ach, einfach nur schön, wie die Jungs uns inzwischen vertrauen und uns selbst Medizin nicht übel nehmen.
Spaziergänge mit Gismo und Freund Abraham
Da diese beiden Esel die plüschigsten auf unserem Hof sind und relativ schnell schwitzen, wenn sich das Wetter so plötzlich erwärmt und der Fellwechsel noch nicht begonnen hat, passen sie bei Wanderungen gut zusammen, denn sie haben dann beide ein schön gemäßigtes Tempo.
Gismos Fell weht herrlich im frühlingshaften Wind.
Auch Gismo achtet schön auf meine Kommandos und nimmt Rücksicht,
wenn ich zuerst die Böschung runtergehe.
Gismo geht immer mit sehr wachen Augen wandern. Alles wird neugierig bestaunt und so schaut er auch diesem weißen PKW, der sich in den Wald verirrt hat, noch einige Zeit hinterher.
Unterwegs hörte man deutlich, dass sich ein Stein im Huf verklemmt hatte.
Er ließ sich problemlos mit dem Finger entfernen und schon konnten wir weiterwandern.
Klettertraining unterwegs ...
Bachtraining unterwegs ...
Abraham hat es einmal vorgemacht und am Ende war Gismo auch ganz cool.
Léon, als unser jünster Esel auf dem Hof, ist nach wie vor sehr verspielt. Hin und wieder jagd er den Gastesel Moritz (Schecke) durch den Auslauf, doch der findet das nicht so witzig. Daher haben wir beschlossen, die Gastesel Max und Moritz nicht mehr zu den "Großen" zu lassen.
Wenn wir mit Max und Moritz auf dem Übungsplatz trainieren, schauen Léon und Gismo immer ganz interessiert zu und wenn die Trainingseinheit zu Ende ist, dürfen dann auch die "Großen" mit uns auf dem Platz "spielen".
Léon ging von sich aus schon immer neugierig in den Trainingsanhänger, doch Gismo war dem Kasten gegenüber etwas skeptisch eingestellt.
Letztes Wochenende haben wir sie ans Halfter genommen und gezielt reingeführt. Léon ging wie zu erwarten, gut rein, ja und selbst Gismo schenkte mir soviel Vertrauen, dass er ohne zu zögern mit mir reingegangen ist. Im Anhänger habe ich noch eine Fahnre, Stangen und einen Flattervorhang deponiert und Gismo hat das alles vorwitzig abgeschnuppert.
Ach, es ist echt schön, wie sehr uns die beiden Jungs inzwischen vertrauen.
Heute haben wir unseren ganzen Tierbestand einmal mit der großen Pferdewaage gewogen und hinzu noch vermessen:
Gismo brachte 311 kg auf die Waage und ist darauf marschiert, wie ein Profi. Er wollte gar nicht mehr runter und dann habe ich ihn halt auf der Waage auch noch vermessen. Er hat ein Stockmaß von 131 cm und ist damit einen Tick größer als beim letzten Messen - vielleicht sind die Hufe etwas länger wie damals oder er hat sich einfach nur größer gemacht, weil er so stolz war, auf die Waage zu dürfen.
Sein "Body Mass Index" ist normal - nicht zu dick, nicht zu dünn, sondern genau richtig.
Léon brachte 318 kg auf die Waage und ist auch noch ein ganzes Stück gewachsen. Er hat nun ein Stockmaß von 141 cm (letztes Jahr 135 cm) und es könnten im nächsten Jahr sogar noch 1-2 Zemtimeterchen dazu kommen. Auch er hat sich an die Waage sofort erinnert und ist tadellos drauf marschiert.
Sein "Body Mass Index" ist auch normal, aber er ist auf den Rippen etwas mager und setzt dafür etwas Fett am Hals an - nicht so ideal, aber alles noch im grünen Bereich.
Inzwischen geht es den Eseln "an den dicken Winterpelz". Die Jungs schmeißen ihr Fell ab und wir unterstützen sie bürstender Weise gerne dabei - und dabei kommt so einiges zusammen, wie man hier sehen kann.
Wir hatten Besuch von einem Herren, der an Demenz erkrankt ist und es war sehr berührend mitzuerleben, wie Gismo, aber vor allem Léon sich liebevoll von dem Mann haben streicheln lassen.
Nach einiger Zeit wurden dem Mann die Beine etwas schwach und er setzte sich hin. Léon, der die Streicheleinheiten sehr genoss, legte daraufhin ganz zärtlich seinen schweren Kopf in dessen Schoß. Er war dabei so sanft und bewies ein tolles Gespür für das Handicap, mit dem er es zu tun hatte.
Diesmal hat es, im Vergleich zu den anderen Jahren, lange gedauert, bis die Insekten aus ihren Löchern hervorkrochen, doch nun sind sie da. Und zwar zu Hauf. Also habe ich die alten Fliegenmasken und Léons heißgeliebte Fliegendecke "entmottet". Die Masken haben sage und schreibe einen Tag gehalten. Danach waren sie nach einer Nachlauf-Spielaktion der Jungs hinüber. Zugegeben, sie waren vom letzten Jahr und auch schon etwas lediert. Also habe ich mich im Internet auf die Suche gemacht und habe diesmal stabile Fliegenmasken mit Eselohren (Firma Crusader Fly Mask Cashel UV-Schutz) gefunden. Eigentlich wurden die Ohren unserer Esel bis dato weitesgehend verschont, doch dieses Jahr haben wir neue Plagegeister dazu bekommen, die nun tatsächlich in die Ohren stechen. Aus dem Grund habe ich sofort zugeschlagen.
Das erste Maskenpaar hatte ich zu groß bestellt und umgetauscht. Tja, ist nicht immer ganz einfach die Maße (Angaben für ein Muli in inch) für kleine Großesel zu finden, doch der zweite Versuch hat dann gepasst. Léon (Stockmaß 141 cm) und Gismo (Stockmaß 131 cm) haben Größe Standardesel: ARAB/COB. Auf der Seite von Profi Tack (www.profi-tack.de) wurde ich fündig. Als ich ein Ersatzpaar kaufen wollte, waren die Masken bereits aufverkauft ... ich werde aber dran bleiben, denn noch nie hatten wir so effektiv gute Masken. Ab Juli sollen sie wieder lieferbar sein.
Die Fliegendecke (obwohl Léon eine Rückenlänge von 140 cm hat, passt ihm eine Decke von der Firma Waldhausen Größe 125 cm sehr gut) hat heute auch Gismo angehimmelt. Bis dato hatte ich immer das Gefühl, dass er keine benötigt, da sein langes Fell ihn vor den Insekten schützt, aber nun mache ich mir doch Gedanken, ob er diesen Luxus nicht auch bekommen sollte.
Wenn ich nur das Foto gesehen hätte, hätte ich schwören können, dass Léon hier laut Iah ruft, doch da ich das Foto selber gemacht habe, weiß ich, dass er sich am Heu verschluckt und einmal kräftig gehustet hatte.
Baumaßnahmen ... wir haben inzwischen das Material (angeraute Quadersteine) vor Ort und warten nun auf den Termin (voraussichtlich Mitte August), dass der Auslauf der Jungs gepflastert werden kann. Der Auslauf war bisher mit Kunststoffplatten befestigt gewesen, doch diese haben im Laufe der Jahre so sehr gelitten (die Hanglage tat ihr Übriges dazu), dass wir nun doch eine Firma beauftragt haben, die den Auflauf schön mit Steinen befestigen wird.
Fliegenmasken und Ersatzfliegenmasken sind da, zweite Fliegendecke, die Gismo anfangs etwas gruselig fand, ist angekommen, Fliegenspray im 10 Liter Kanister steht bereit und die Bremsenfalle ist aufgestellt ... nun kann der Sommer und seine Insekten kommen, wir sind gerüstet.
Einige Esel sind in der Urlaubszeit dazu gekommen. Die Zwergeselstuten Mutter Maya mit Tochter Lotta und die beiden Großeselwallache Lucien und Geronimo sind wieder da. Nun tummeln sich 14 Esel auf unserem Hof und morgens, wenn ich die "Arena" betrete, bekomme ich immer einer herrliche Laola aus Iah-Rufen. Ein unbeschreibliches Erlebnis.
Gismo ist zurzeit etwas aufgeregt, da die vielen Stuten auf unserem Hof ihm wohl den Kopf verdrehen. Er ruft häufiger und intensiver, als sonst und ist auch uns Menschen gegenüber ein klein wenig angespannter, als das sonst seine Art ist. Jaja, immer diese "Weiber".
Wanderung mit Gismo und seinem Kumpel Abraham. Die Bachüberquerung war diesmal ziemlich simpel, denn durch die Trockenheit, war es nur ein schmales Bächlein, über den Gismo einen Schritt machen konnte.
Mittags dann eine schöne Picknickpause im hohen Gras. So viele Disteln auf einen Haufen habe ich noch nie erlebt.
Und tags drauf waren wir mit Léon - nun mit eigenem Packsattel - und seinem Kumpel Le Chaim auf einer Wanderung unterwegs. Die beiden Jungspunde (6 und 10 Jahre alt) haben einen etwas zügigeren Schritt und passen daher vom Tempo gut zusammen. Mittags dann eine lange Rast auf einer saftigen Wiese, auf der wir Zeit hatten und lange und schön zu unterhalten. Hund Rico döste in der Zeit ein wenig.
Die Pferdedentistin Jutta Biermann aus Neuss war zur jährlichen Kontrolle da und hat allen Eseln auf dem Hof, die "Beißerchen" gerichtet, damit sie wieder mit vollen Backen reinhauen können. In Zukunft wird ihr Besuch halbjährlich stattfinden, da der kleine Samuel nun 20 Jahre alt ist und in kürzeren Intervallen behandelt werden sollte. Ihm fehlt bereits ein Backenzahen und der Gegenspieler wird ansonsten zu schnell zu lang und macht dann Probleme.
Gismo hatte nichts Auffälliges an den Zähnen. Nur die normalen scharfen Kanten, die sich innerhalb eines Jahres bilden können. Er hat sich sehr geduldig bei der Behandlung gezeigt.
Bei Leon war es ähnlich, nur dass er nicht ganz so geduldig war. Aber er ist auch noch jung und wird mit den Jahren dahingehend bestimmt noch gelassener, da bin ich mir sicher.
Auf dem Nachbarhof meiner Freudin, die viele alte Esel hat, die sie zum Teil gerettet hat, wurden insgesamt 29 Zähne bei 3 "Altertümchen" gezogen, da diese an EOTRH (www.tierklinik-telgte.com) litten. Bald werden sich die Esel von der Behandlung erholt haben und wieder schmerzfrei ihr Rentenalter weiter genießen können.
Da, wo ansonsten die Fliegendecke sitzt, hat Léon durch die Reibung schon sein schönes Sommerfell. Die "dicken" Beine sind hingegen noch mit Winterfell behaftet, was auch gut ist, denn diese dichten Haare schützen für Disteldornen und Insektenstichen.
Im Sommerfell wird auch die lange Narbe mit den weißen Stichelhaaren wieder deutlich sichtbarer.
Frühstück im Freien. Diesmal kaum nervige Insekten, weil sich Regen ankündigt.
Auch wenn sich alle 4 Esel prima miteinander vertragen, bleiben die Freunde beim Fressen immer zusammen. Léon mit Gismo und Lucien mit Geronimo.
"Immer diese lästigen Insekten,
wird Zeit, dass wir uns in den Stall zurückziehen,
wo wir nicht mehr derart genervt werden."
Léon im wunderschön glänzenden Sommerfell:
Es war jetzt tagelang heiß und trocken. Die Hufe waren steinhart und dann kam Platzregen. So viel Regen auf einmal, dass die Erde kaum etwas davon aufnehmen konnte. Dieser Wetterwechsel ist in der Regel das klassische Hufgeschwür-Wetter.
Im Huf bilden sich immer wieder mal kleine Haarrisse und wenn es dann plötzlich feucht wird, können durch die feinen Risse leichter Bakterien ins Hufinnere gelangen und ein Geschwür begünstigen.
Ich war also darauf vorbereitet und schaute mir alle Esel nach dem Regentag besonders gut an ... und siehe da, Léon belastete sein linkes Vorderbein nicht zu 100%. Er lahmte zwar nicht, aber ich war mir sicher, dass sich da etwas anbahnt.
Tags drauf war es dann eindeutig. Er humpelte und hielt das Bein etwas in die Höhe. "Bewaffnet" mit Sauerkraut - um einen Sauerkrautverband zu machen, damit das Geschwür schneller reift - habe ich mich dann seinem schmerzenden Huf gewidmet.
Für gewöhnlich braucht ein Abzess 2-3 Tage "Reifezeit", bis der Tierarzt es gut lokalisieren und behandeln kann. Mit einer Druckzange versuchte ich selber aber schon einmal mein Glück und siehe da, in der äußeren Eckstrebe zuckte Léon ein wenig, wenn ich zudrückte. Ich schnitt vorsichtig mit einem Hufmesser etwas Horn weg, um besser sehen zu können, wie es an dieser Stelle aussieht und ein dünner, schwarzgefärbter Riss kam zum Vorschein. Scheibchen für Scheibchen schnitte ich etwas Horn weg und nach einiger Zeit kam mir flüssiger Eiter entgegen. Damit hatte ich zwar nicht gerechnet, aber ich war erleichtert, die Quelle doch so schnell gefunden zu haben. Ich habe dann alles gut gespült und ihm einen schönen, roten Hufverband angelegt. Léon hat bei der ganzen Behandlung super brav still gehalten und ich bin richtig stolz ... auf Léon, dass er mir inzwischen so toll vertraut und auch ein wenig auf mich, dass ich ihm so schnell helfen konnte.
Meine Tierärztin sagte mal: "Es gibt kaum eine befriedigendere Krankheit, wie ein Hufgeschwür, denn wenn man es gefunden und aufgeschnitten hat, ist der schlimmste Schmerz sofort weg. Keine andere Krankheit, lässt Schmerzen so schnell Geschichte sein."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Léon bereits Morgen schon nicht mehr humpeltn wird.
Für meine Esel habe ich Hufschuhe, die ich beim Heilungsprozess - denn es dauert ja eine ganze Weile, bis das geschädigte Horn nachgewachsen ist - anziehen kann. Ich denke, da Esel immer wieder einmal mit Hufgeschwüren zu kämpfen haben, macht es auch hier durchaus Sinn, vorsichtshalber ein Paar passende Hufschuhe in petto zu haben.
Wow, so eine schnelle Besserung habe ich bis dato noch nie erlebt. Am Nachmittag ging Léon schon wieder lahmfrei. Als ich ihm heute Morgen den Verband dann gewechselt hatte, tat er schon so, als sei er ein Profi und hielt außergewöhnlich still, wenn man bedenkt, dass Insekten um uns herum nervten.
Ein 12 x 8 m Zelt, welches die Jungs früher bewohnten, ist nun hier. Beim Ausladen haben wir gleich die unterschiedlichen Stangen sortiert, damit wir später nicht alles zusammensuchen müssen. Wir werden es nämlich immer nur an Samstagen schaffen, am Aufbau des Zeltes zu arbeiten. Mit ein Grund, warum wir das "Zelt-Gelände" auch mit Litze eingezäunt haben. Es wäre schließlich sehr ärgerlich, wenn die Esel Gefallen daran finden würden, Zeltstangen und Co im Spiel über die Weide zu verteilen - man kennt ja inzwischen seine "Pappenheimer" und deren Lieblingsspiele.
Bis dato haben wir erste Vorarbeiten leisten können. Ein Glück, dass wir uns kürzlich einen Erdlochbohrer gegönnt haben, denn die Erde ist durch die lange Trockenheit zum Teil so hart, dass man unmöglich etwas darin einschlagen kann.
Die Rundbögenstangen haben wir bereits zusammengesteckt, denn beim nächsten Mal werden wir einige liebe helfende Hände haben, die mitanpacken werden und da ist es von Vorteil, wenn die sich nicht mit "Kleinkram" aufhalten müssen.
Samstag ... heute früh kamen viele liebe Freunde, Bekannte und Kollegen, um beim Zeltaufbau mitanzupacken. Obwohl die Wetteraussichten sehr schlecht waren, ist es trocken und manchmal kommt sogar die Sonne heraus - was will man mehr. Die ersten Bögen stehen schon.
Bauarbeiten über Bauarbeiten
Der Auslauf der Jungs wird nun endlich professionell mit Steinen befestigt. Die Kunststopfplatten, mit denen der Auslauf zuvor bestückt war, haben ihren Dienst getan und sind nun Geschichte.
Eigentlich waren diese Baumaßnahmen bereits für März 2020 geplant gewesen, doch durch Corona auf Eis gelegt worden. Dann sollten sie im August starten, der Unternehmer hatte allerdings soviele Aufträge nachzuholen, dass es letztendlich September geworden ist. Aber nun ist alles im vollen Gange - juhuuu.
Ende der Woche werden die Esel gut 200 m² haben, auf denen sie sich auch im Winter matschfrei aufhalten können.
Und auch am Zelt ging es die Tage neulich wieder etwas weiter ...
Juhu, der Auslauf ist nun fertig verlegt, der Beton getrocknet und die Jungs laufen wie blöde rauf und runter und genießen den Grib unter den Hufen. Der Winter kann nun kommen.
Habe mal wieder "Mäuschen" gespielt und nachgeschaut, wie die Jungs so drauf sind, wenn sie mich nicht sehen ... sie mümmeln in Ruhe ihr Frühstück an den neu aufgehängten Heunetzen.
Auch die Wand- & Tischkalender für 2021 sind nun fertig gestellt. Gismo ist sooo fotogen, dass er diesmal die Kalender sogar etwas dominiert:
Mein Mann meinte die Tage, dass meine neue Konstruktion auf ihn wie
ein Kasperle-Theater wirke, wenn die Esel durch das "Fenster" schauen würden.
Ich finde, dass er damit nicht ganz unrecht hat
und so hat das Ding bei uns nun seinen Namen weg.
Handyfotos auf die Schnelle von den neusten Erneuerungen
Da die Esel sich auch gerne selber pflegen, habe ich einige Bürsten angebracht.
Das 1000 Liter Wasserfass war in meinen Augen immer ein kleiner Schandfleck gewesen,
daher habe ich es mit einem hübschen Blättermotiv verkleidet.
Menno, Léon hat wieder zu wild gespielt. Der Schmiss über dem Auge ist allerdings nur oberflächlich und heilt bereits gut ab.
Jetzt, wo wegen Corona wieder Seminare ausfallen und Termine verschoben werden müssen, findet sich Zeit, am Zelt weiter zu machen - das Ganze hat also auch was Gutes.
Und die Esel mümmeln derweil Weißdorn ...
Obwohl die Wettervorhersage für das Wochenende sehr positiv ausfiel (trocken und sogar Sonne), war leider NICHTS davon wahr. Im Sprühregen haben wir also begonnen weiter am Zelt zu arbeiten und im strömenden Regen hat mein Mann Gregor später noch einen Traktor bei unserer Freundin ausleihen können, damit wir die Plane eingraben konnten. Da der Traktor keine Kabine hat, zog sich mein Mann wetterfest (Motorradkombi und Brille gegen die peitschenden Regentropfen) an.
Es soll irgendwie nicht sein. Jetzt ist es zwar trocken und die Sonne scheint, aber der Wind bläst zu kräftig, als dass wir zu zweit wagen, die Dachplane auszubreiten. Wenn da nämich einmal der Wind drunter käme, würden wir sie niemals halten können.
Aber dafür haben wir den Eingang nun fertig.
Der goldene Herbst ... die Esel spielen, raufen, dösen und sonnen sich ...
Das Wetter hat es diesmal gut mit uns gemeint. Es war nahezuh windstill und angenehm warm, so dass wir nun fertig geworden sind. Kleine Innenausstattungen und hier und da Verbesserungen werden wir aber bestimmt auch noch vornehmen.
Von August bis November hat der Aufbau gebraucht, weil wir ...
Aber nun sind wir überglücklich, dass wir es geschafft haben und das Zelt steht!
Um in Zukunft große Runballen Heu und Stroh selber auf unserem Gelände "bewegen" zu können, haben wir uns einen funktionstüchtigen Oldtimer (Baujahr 1980) gekauft. Ein Traktor, der, wenn wir ihn wieder auch optisch in Schuss gebracht haben, ein zuverlässiger Helfer für uns werden wird. Ausgestattet mit Schaufel, Palettengabel und Mährwerk, brauchen wir nur noch eine Rundballenzange. Die Höhe von 2,45 m lässt es auch zu, dass wir ihn durch das Tor (Höhe 2,70 m) des großen Zeltes bekommen und ihn wettergeschützt dort parken können.
Mein Mann Gregor hat ihn in Deutschland hinter Köln über ebay-kleinanezigen erworben und ist von 11:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends damit unterwegs gewesen - am Ende aber heil und gesund und vor allen entschleunigt Daheim angekommen.
So sieht der Massey Ferguson neuwertiger aus.
Wir werden uns dies als Vorbild für unsere Restoration nehmen.
Ach, Gismo ist so knuffig, ich könnte ihn immerzu abknutschen!
Pünktlich zur Adventszeit beginnen hier zarte, winterliche Niederschläge. Doch Léon und Gismo haben bereits ein so schön dichtes Winterfell entwickelt, dass ihnen die Flocken rein gar nichts ausmachen.
Inzwischen lassen sich Gismo und Léon auch problemlos verladen. Das freut uns sehr, denn so können wir nun auch Wanderungen mit ihnen unternehmen, die weiter weg sind und müssen nicht immer "ums Haus" herum wandern.
Hier ein kleiner Film, wie sie unseren Anhänger kennen lernten.
Über die Feiertage hatte es nun so viel geschneit, dass etwas sogar liegen geblieben ist. Da sich allerdings keine Sonne zeigte, wirkt der Schnee eher grau und matschig.
Eeeeendlich, inzwischen schneit es schon schöner und vor allem kräftiger. Richtig dicke Flocken tanzen umher, die eine so feste Schneedecke bilden, dass sie unter den Hufen knirscht - herrlich!