1. Oktober 2018
Regen, Sonne, Regen, Sonne ... kein wirklich gutes Spaziergehwetter. Da es Morgen dauerhaft regnen soll, wird Léons erster Spaziergang dann auf Mittwoch verschoben, wo es dann wieder schön werden soll.
Die 4 Jungs haben sich heute in ihren Dreamteams beim Fressen zum ersten Mal getrennt. Die GGs und LLs fraßen zusammen - also Gismo mit Geronimo und Léon mit Luicen an jeweils einem Reifen.
2. Oktober 2018
Der Wettergott hat leider Recht behalten. Es ist echt lausig, einfach nur bläh und die Esel stehen alle gelangweilt und etwas bedröppelt im Offenstall oder unter den Bäumen und zählen die Regentropfen.
Morgen soll sich der goldene Herbst aber wieder von seiner besten Seite zeigen.
3. Oktober 2018
Heute sind wir - mein Mann Gregor mit Eselwallach Ephraim und Léon mit mir - spazieren gegangen. Léon war ziemlich cool unterwegs, nur das Stehenbleiben fiel ihm schwer. Er meinte dann manchmal einfach weiter zu gehen und mich dabei etwas zur Seite rempeln zu dürfen. Daher habe ich ihn ganz bewusst immer wieder angehalten und wenn er sich weitergemogelt hatte, auch gleich die paar Schritt wieder zurück gerichtet.
Alles in allem war es ein sehr schöner Spaziergang von knapp einer Stunde, denn sein Spaziergehtempo kommt meinem persönlichen Marschtempo sehr entgegen.
Anbei ein kleiner Film:
4. Oktober 2018
Und weil das Gestern alles so gut funktioniert hat und das Wetter nach wie vor mitspielt (es war nur ein wenig Nieselregen angesagt, der aber ausblieb), haben wir heute mit Gismo Treppentraining gemacht. Er hat sich sehr geschickt angestellt. Während Léon, bedingt durch seine Größe, in einem Schritt die 3 Stufen bewältigt, hat sich Gismo Zeit genommen und ist die Stufen einzeln gegangen.
Poitouesel neigen ja leider dazu häufig zu stolpern, doch da Gismo ein Mischling ist, treten diese schlechten Gene bei ihm zum Glück nicht zu Tage.
5. Oktober 2018
Und da ich am Wochenende in Sachen Eselseminare ziemlich eingespannt bin, haben wir heute noch einmal das tolle Wetter ausgenutzt.
6. Oktober 2018
Heute war es ein wenig enttäuschend für Léon und Gismo, denn beim Seminar habe ich Geronimo und Lucien bodenarbeitstechnisch eingesetzt und die beiden Großen durften "nur" als Zuschauer agieren. In der Form auf der Reserverbank zu sitzen fanden sie gar nicht gut, denn sie haben inzwischen wirklich Blut geleckt und finden Unternehmungen einfach klasse.
Als Ausgleich und kleines Trösterchen haben sie am Abend aber eine besonders lange Schmuseeinheit bekommen.
Wie sagt mein Mann bei solchen Frusttagen immer so schön: "Das Leben ist nunmal kein Ponyhof und es gibt auch mal Tage, die nicht rundherum gelungen sind."
Für mich war es aber eine sehr schöne Bestätigung, wie gerne die beiden Jungs mitarbeiten.
7. Oktober 2018
Heute war ein trister Tag mit viel Regen. Erst am Nachmittag wurde es etwas freundlicher und die Esel ließen ihren Frust tobender Weise auf der Weide aus. Die Matschspritzer flogen dabei bis an die langen Ohren - na die sahen am Abend echt geküsst aus.
8. Oktober 2018
Am frühen Abend, vor der Fütterung, haben wir noch einmal eine kleine Runde mit Gismo durchs Dorf gemacht. Der wird hier von allen wegen seiner prächtigen "Mähne" bewundert. Sowas haben die Meisten noch nie gesehen. Und obwohl Léon dann Zuhause zurückbleibt, gibt dieser keinen Mucks von sich. OK, er ist nicht vollkommen alleine, andere Esel leisten ihm noch Gesellschaft und dennoch verwunderlich, dass so gar keine Lautäußerung kommt.
9. Oktober 2018
Heute haben wir zum Ausklingen des Tages eine kleine Runde im Dorf gedreht.
Die Hunde in unserer "Hundestraße" können sich jedoch nicht an diesen riesigen Esel gewöhnen und bellen dann immer besonders hartnäckig. Léon stört es nicht - er ist ganz cool.
Als Begleiter bevorzugt er meinen Wallach Ephraim, während für Gismo mein Wallach Abraham ein besseres Vorbild zu sein scheint - vielleicht ziehen sich ja Langhaar-Esel magisch an, denn beim Abraham war in der Familie irgendwann auch einmal etwas Langhaarigeres mit dabei, was an ihn vererbt wurde.
10. Oktober 2018
"Morgendstund hat Gold im Mund"
Heute hatten wir einen traumhaft schönen Herbstsonnenaufgang mit Nebel. Typisch für die Jahreszeit und typisch auch für die Eifel und obwohl ich das schon häufiger miterleben durfte, immer wieder faszinierend.
11. Oktober 2018
Heute hatten wir die Bauarbeiter auf dem Hof, da wir unseren Esel- und Ziegenauslauf neu befestigen lassen. Um kurz nach 7:00 Uhr kam schon der erste Bagger angefahren - rechts und links am Fahrerhäuschen mit grellen Scheinwerfern bestückt, da es noch dunkel war. Ui, da haben die Esel aber große Augen gemacht. Nach und nach haben sie sich dann zu der Futterquelle weiter unten verdünnisiert und beim Fressen beobachtet, was hier abging.
Am Ende siegte aber die Neugier, denn schließlich ist es ja auch spannend, anderen bei der Arbeit zuzusehen.
12. Oktober 2018
Über Nacht hatten wir nun alle 8 Esel (meine 4 Jungs, die Urlaubsesel mit Léon und Gismo) zusammen gestellt, da der Bereich, der für die Auslaufbefestigung auf der Esel- und Ziegenseite noch nicht ganz fertig war und nicht zertrampelt werden durfte.
Unsere Ziegen haben meckernd protestiert, dass sie im Stall eingesperrt wurden - sie kennen halt nur Offenstallhaltung, da war das für die Hornträger schon eine heftige Einschränkung. Aber mit unserer Erklärung, dass es nur für 2 Tage ist und es draußen danach dann viel besser ist, konnten wir sie etwas "milde stimmen". Schließlich finden Ziegen es schrecklich, wenn sie durch Matsch gehen müssen und die Klauen nass werden. Von dem befestigten Auslauf werden sie also auf alle Fälle auch profitieren.
13. Oktober 2018
Die Bauarbeiten sind erfolgreich abgeschlossen und die Aufräumungsarbeiten beginnen nun. Mensch, was so Baggerräder doch alles kaputt machen können. Und wir hatten noch Glück, dass der Boden so trocken war. Nicht auszudenken, wenn es matschig gewesen wäre. Auch Zäune, die wir öffnen mussten, damit der Bagger rangieren kann, müssen nun wieder esel-, ziegen- aber vor allem katzensicher gemacht werden.
14. Oktober 2018
gegenseitige Fellpflege
Am späten Nachmittag konnte ich heute zum ersten Mal beobachten, wie Léon und Gismo sich gegenseitig das Fell auf schulterhöhe kraulten. Ein wirklich schöner Anblick, denn er verdeutlicht, wie gut die beiden Esel miteinander befreundet sind.
Mein jüngster Esel Le Chaim (8 Jahre alt) schaute lange dabei zu, denn er selber kennt es nicht. Seine Mutter Bella hatte es nie gemacht und meine 4 Esel betreiben, trotz freundeschaftlicher Bande untereinander, leider keine gegenseitige Fellpflege.
Mein ältester Esel Samuel (18 Jahre alt) hatte, als seine Mutter noch lebte, mit ihr in den Sommermonmaten immer Fellpflege betrieben, aber eben auch nur mit ihr. Als dann die anderen Wallach nach und nach dazu kamen, war es irgendwie damit vorbei.
Nachdem Samuels Mutter 2013 gestorben war, versuchte er den anderen Wallachen beizubringen, wie das geht, aber die haben seine "Annährungsversuche" immer fehl interpretiert und dachten, er fordert zum Beißspiel auf. Ich habe Samuel dann stets gut zugeredet und ihm geraten, nicht aufzugeben und mit Geduld immer wieder einmal zu zeigen, wie es geht. Doch jeden Versuch seitens Samuel, den ich miterlebt hatte, endetet in dem Missverständnis.
Um so erstaunter war ich, dass Le Chaim sich das Fellkraulen von Léon und Gismo sehr intensiv angeschaut hat. Man konnte richtig sehen, wie es in seinem jungen Kopf arbeitete. Ich hoffe nur, dass er es sich abschaut und Samuel alsbald versteht, was er von ihm will.
15. Oktober 2018
Die "Urlaubsesel" Geronimo und Lucien sind nun wieder im Saarland Daheim angekommen. Die Abreise erfolgte nach dem Frühstück. Beim Hinausführen iahte Gismo zum Abschied - oder dachte er vielleiocht, wir würden mit ihnen spazieren gehn und fühlte sich zurückgelassen?
16. Oktober 2018
Gismo und Léon machen nicht den Eindruck, als würden sie die "Urlaubsesel" vermissen. Vielmehr haben sie heute den warmen blätterreichen Herbsttag genossen und sind den dahinhuschenden Blättern gefolgt, die der Wind von den Bäumen gefegt hat.
Der Herbst ist bei uns, bedingt durch die Eschen, Weiden und Birken, die auf unserem Grundstück stehen, eine kurze Zeit des Überflusses. Da können wir bei der Raufütterung sogar ein wenig runterfahren.
17. Oktober 2018
Habe heute beim Bürsten eine kleine, runde, dicke Kruste bei Léon am rechten hinteren Bein entdeckt. Mein erster Gedanke war, dass es sich um ein weiteres Sarkoid handeln könnte, doch nach genauerer Betrachtung war es wohl doch nur eine normale Kruste, die durch einen Insektenstich entstanden ist.
Léons Sarkoid am linken Bein ist und bleibt unverändert klein und stört ihn auch nicht.
18. Oktober 2018
Jetzt beginnt die Zeit der "knusprigen" Augen. Der extrem trockene Boden staubt und verursacht vermehrt Dreck in den Augen und der Wind setzt sich als I-Tüpfelchen noch obendrauf. Die Augen der Esel sind daher morgens immer etwas verkrustet.
Während Gismo sich die Augen mit Genuss von uns säubern lässt, findet Léon diese Pflege eher überflüssig. Nichts desto trotz muss er da durch und wenn wir ihn anschließend ausgiebig bürsten, vibriert vor Wonne seine Unterlippe und die Welt ist wieder in Ordnung.
19. Oktober 2018
Heute hat unser Zaun (15 Jahre alt) geschwächelt - Ziegenböckchen Mischpoke hat es sich im Schleusenbereich schmecken lassen. Was bin ich froh, dass wir Schleusen haben - die haben sich schon häufiger bewährt. Vor allem, wenn man so viele Kunden hat, die ein- und ausgehen, wie bei uns.
Jaja, Ziegen finden sofort jedes Schlupfloch. In meinem ersten Ziegenbuch stand "Das teuerste an der Ziegenhaltung ist der Zaun" und Recht hatte der Autor. Wenn der Zaun intakt ist, gibt es wohl kaum etwas amüsantereres, als Ziegen zu halten, aber wehe dem, wenn der Zaun marode wird.
Wir haben unsere 4 Esel also zu den Jungs umquartiert und die Ziegen im Stall eingesperrt und provisorisch alles wieder ziegensicher gemacht - eselsicher ist dann sowieso.
Jetzt stehen also neue Bauarbeiten an - wir werden uns einen neuen Zaun vom Profi machen lassen und hoffen dann, bis "zur Rente" Ruhe zu haben.
20. Oktober 2018
Haben heute einmal unser Terrain abgeschritten. 138 m Zaun benötigen wir, um nur den wichtigsten Bereich, den sich usnere Esel und Ziegen teilen, einzuzäunen. Es soll ein Maschendrahtzaun werden, der entweder mit Kunststoffpfählen (einbetoniert) oder Holzpfählen (in den Boden gerammt) richtig gespannt wird. Ich bin auf den Kostenvoranschlag gespannt.
Hinzu werden wir dann den Zaun oben noch nach innen abwinkeln (katzensicher) und Stromlitze davor spannen, damit die Tiere gar nicht auf die Idee kommen, sich daran zu reiben. Mal schauen wann und wie wir das umsetzen können.
21. Oktober 2018
Bei der Auswahl der Fotos für meinen Kalender 2019 hat es Gismo gleich 2x geschafft dort reinzukommen.
Er hat einen so wundervollen Blick und diese flauschigen Ohren - ein extrem fotogener Esel halt.
Es fiel mir diesmal ziemlich schwer mich für Kalenderfotos zu entscheiden, da die Auswahl an gelungenen Motiven so groß war.
22. Oktober 2018
Für heute hatten wir einen Spaziergang mit Gismo ins Auge gefasst. Wir hatten den jungen Mann auch schon bestens herausgeputzt, da bahnte sich ein Sturm an. Zu seinem, aber auch zu unserem Verdruss haben wir dann auf den Spaziergang verzichtet. Sicher ist sicher. Und die Entscheidung war im Nachhinein auch richtig gewesen, denn hier hat es den ein oder anderen Baum, bzw. Ast, in unserem Dorf umgehauen.
23. Oktober 2018
So, heute haben wir aber Nägel mit Köpfen gemacht. Da am Nachmittag plötzlich der Himmel aufriss, haben wir die Zeit sofort genutzt. Erst ne Runde mit Gismo (den Fotoapparat hatten wir Zuhause vergessen) und dann mit Léon (nun war die Kamera dabei).
Beide Esel genießen diese Runden, sind aber auch immer noch etwas unsicher, wenn Ungewohntes in der Ferne gesichtet wird.
24. Oktober 2018
Gismo hat mich heute sehr glücklich gemacht.
Wenn die Esel kein Halfter tragen - was im Alltag ja meistens der Fall ist - ich sie aber dennoch irgendwohin führen möchte, lege ich meine Hand unter das Eselkinn und lenke den Kopf in meine gewünschte Richtung. Meine Esel folgen dieser Aufforderung sofort, doch fremde Esel haben damit anfangs ein Problem. Auch Léon und Gismo haben zuerst nicht verstanden, was ich überhaupt möchte, doch nach und nach machte es Klick und im Alltag funktioniert das bei beiden inzwischen ziemlich zuverlässig.
Anders ist es jedoch, wenn die Esel ohnehin vor etwas zögerlich reagieren und dort eigentlich nicht lang gehen wollen. Nur mit der Hand unter dem Kinn stoße ich schnell an meine Grenzen - zumal ich durch meine Armlänge auch zu nah am Esel bin und ihm wenig Raum geben kann.
Doch heute hat sich Gismo selbst in so einer, für ihn etwas dubiosen, Situation von mir führen lassen. Das heißt, dass unser Vertrauensverhältnis ein neues Level erreicht hat.
25. Oktober 2018
Regen, Regen, Regen - zwar nur Nieselregen, doch diesen 24 Stunden lang. Ist man gar nicht mehr gewöhnt, nach dem extrem trockenenden Sommer und Herbst. Léon und Gismo sind allerdings schon kräftig dabei, Winterfell zu schieben, um so dem kommenden Winter trotzen zu können.
26. Oktober 2018
Für kommende wurde heute der erste Schnee prophezeit. Bin gespannt, ob der Wetterbericht damit richtig liegt. Ich habe bereits Kopfkino und stelle mir Gismos langes Fell mit Eiszapfen darin vor. Habe so einen Esel nämlich einmal im Frankreich gesehen.
27. Oktober 2018
Der Blätter"regen" neigt sich dem Ende zu. Nur gut, dass wir vor dem Haus jede Menge getrockeneter Blätter zusammengekehrt haben und diese bei Bedarf dann auch noch verfüttern können - wäre ja eine Schande, so köstliches und hochwertiges Eselfutter wegzuschmeissen.
28. Oktober 2018
In der Nacht wurde ja die Uhr um eine Stunde zurück gestellt. Für die Tiere natürlich unverständlich, dass wir nun etwas spätern füttern wie sonst. Im Dorf wissen nun alle, dass Gismo diese Zeitumstellung für vollkommen sinnlos hält, denn er hat seinen Groll laut kund getan. Mit eingestiegen sind dann Schafe, Hähne, Hunde und Kühe im Dorf, die ebenfalls nicht glücklich darüber waren.
Angeblich soll der Spuk ja 2019 vorbei sein und es dann kein wirres Uhrumstellen mehr geben.
So oder so, ich kenne weder Tier noch Mensch, der das gut findet.
29. Oktober 2018
Brrr, eisiger Wind treibt Léon und Gismo in den Stall. Es beginnt die Zeit "des weniger draußen füttern könnens". Die Heunetze sind nun wieder voll im Einsatz.
30. Oktober 2018
SCHNEE!!!
Léon und Gismo standen im geschützten Offenstall und zählten von dort die ersten Flocken. Doch das "Erlebnis" war nur ein kurzes Intermezzo, denn am Abend ging der Schnee bereits in Regen über und schnell hatten wir nur noch Schneematsch.
31. Oktober 2018
Die Jungs haben heute Nachmittag wie die Irren Nachlaufen gespielt. Mit lautem Iah und bahnbrechenden Galoppaden auf der Weide. Die haben richtig Kalorien verbraucht. Die Weide sah danach allerdings echt geküsst aus. Der Schnee und anschließende Regen hat sie aufgeweicht und die Hufe haben ihr stellenweise den Rest gegeben. Die Weidesaison ist damit, bis der Boden wieder trockener oder härter (Frost) wird, beendet.
Etwas traurig haben sie schon geschaut, als wir das große Gatter zur Weide hin nun geschlossen haben.