Der Kindersitz Baladou

Der Kindersitz Baladou ist ein schönes Zubehör, welches eigens für das Modell Bâlissandre (siehe Esel-Post Ausgabe 95 auf Seite 14 und 15) entwickelt wurde. Die Bogenform, die den Eselkörper umschließt, gibt dem Sitz Stabilität und dem Kind Sicherheit. Der Baladou ist ein Sitz für Kleinkinder - nicht für Babys - denn die Kinder müssen selbstständig sitzen und sich festhalten können.

Die Lehne, die die Seiten und den Rücken des Kindersitzes umfasst, besteht aus einem Weidengeflecht und das Gestell ist aus Eschenholz, welches mit wenigen Handgriffen mit einer wasserfesten Sperrholzplatte von 15 mm Dicke auf den Packsattel geschraubt wird. Der Baladou rastet auf den Querhölzern des Packsattels ein und wird zusätzlich mit zwei Stahlschrauben befestigt - das Ganze ist natürlich auch wieder abnehmbar.

Der Kindersitz ist gepolstert und hat einen Haltegriff, der sich in drei verschiedenen Positionen feststellen lässt. Das vom Esel getragene Kind kann sich somit immerzu (bergauf, bergab, Unsicherheit …) festhalten.

Foto: Alexandra Evang
Foto: Alexandra Evang

Da ich mit dem Packsattelmodell Bâlissandre schon seit Jahren bei unseren Eseltrekkingtouren sehr zufrieden bin und immer wieder Kleinkinder habe, die gerne streckenweise getragen werden möchten, lag es Nahe unser Equipment aufzurüsten.

Unser siebenjähriger Hausesel Abraham, der einen einwandfreien Körperbau hat, gut bemuskelt ist und als Wanderesel ausgebildet wurde, eignet sich hervorragend für diese Aufgabe. Seine Körpergröße lässt eine Schrittlänge zu, bei der das Kind sanft hin- und hergewogen wird. Nicht wie bei Zwergeseln, deren kürzere Beine eher ein Hoppeln auf den Rücken übertragen.

Unsere Esel tragen bei Trekkingtouren höchstens 1/7 ihres eigenen Gewichtes. Schließlich sollen sie nicht schleppen müssen, sondern sollten genauso viel Spaß haben, wie wir Menschen. Daher trägt Abraham nur Kleinkinder bis maximal 15 kg. Denn der Packsattel und der Kindersitz haben bereits ihr Eigengewicht. Hinzu kommt, dass man rechts und links die Packtaschen befüllen sollte; denn einzig das Kindergewicht auf dem Rücken, wäre zu unausgewogen.

Ferner werden die Kinder nicht die gesamte Wegstrecke von Abraham getragen, sondern nur dann, wenn die müden Beine versagen und der Junior ausruhen möchte.

So manches Mal ist uns so ein Hosenmatz bei dem rhythmischen Wiegeschritt auch schon eingeschlafen. Mit ein Grund, warum bei uns mein Mann oder ich den Esel führen und ein Elternteil neben dem Kind geht. Denn wenn es schläft, hält es sich nicht mehr ausreichend fest. Dann greifen Mama oder Papa ein und stabilisieren, wenn nötig, ihren Sprössling.

 

Vielen Kleinkindern ist es erst einmal ein wenig unheimlich, auf dem Eselrücken Platz zu nehmen, doch da die Eltern nebenher gehen und der Esel ruhigen Schrittes marschiert, ist uns in der Regel schon nach wenigen Sekunden ein grübchenhaftes Lächeln sicher.

Achtung:

Wenn man einen Esel reiten möchte oder ein Kind von einem Esel auch nur getragen werden soll, müssen diese Esel natürlich exzellent ausgebildet sein, damit Unfälle vermieden werden. Bei unseren begleiteten Trekkingtouren führen in diesen Situationen niemals die Touristen/Eltern selber den besagten Esel, sondern dieser wird ausnahmslos von meinem Mann oder mir geführt, da wir unsere Tiere kennen und wissen, wie sie in diversen Situationen reagieren können. Nur wir haben durch jahrelange Erfahrung die richtige Voraussicht, was alles geschehen kann, die dem Touristen schlichtweg fehlt.

Fazit:

Wir sind sehr zufrieden mit diesem Extrazubehör, was gut durchdacht und einfach zu handhaben ist. Es eignet sich allerdings weniger für Zwergesel, da das Gesamtgewicht (Packsattel und Kindersitz) nicht mehr viel Spielraum offen lässt, weitere Lasten hinzuzupacken, wenn man seinem Esel auf Dauer keinen Schaden zufügen möchte. Aber für Haus- und Großesel ist der Baladou mit Sicherheit eine hervorragende Erweiterung, die mit 229 € eine gut angelegte Investition ist.

Foto: Alexandra Evang
Foto: Alexandra Evang